Die Welt geht unter.... (Plauderei)
N'Abend zusammen,
"die Welt" sagen wir und meinen eigentlich die Menschheit.
Das Klima auf der Erde hat sich schon immer verändert - es gab immer wieder Eiszeiten und Hitzeperioden - die Frage ist doch, wie wir damit leben können.
Der Mensch ist hier nur ein Katalysator - er beschleunigt natürliche Prozesse, was zu Anpassungsproblemen bei allen Lebewesen führt.
Zu behaupten, der Mensch habe keinen Einfluss auf den Lebensraum Erde ist ebenso naiv wie haltlos - seit der Abkehr vom Nomadenleben als Jäger und Sammler ist der Mensch dazu übergegangen, sich selbst aus den natürlichen Zusammenhängen auszugliedern und "sich die Erde untertan zu machen."
Das menschliche Dilemma ist doch, dass seine Erkenntnisfähigkeit (und damit auch seine eigentliche Vernunftbegabung) nicht mit der Kürze seiner Lebensspanne vereinbar ist. Was bringt uns das Wissen über Dinge, die Milliarden Jahre zurück liegen, wenn wir nicht mal in der Lage sind, der Verantwortung für unsere Mitlebewesen (egal ob Mensch, Tier oder Natur) geschweige denn der Nachfolgenden Generationen gerecht zu werden?
80 Jahre, was sind das schon? Die Zeit von Beginn der industriellen Revolution bis zum heutigen Tage sind nicht mal ein Wimpernschlag der Erdgeschichte und doch ausreichend, um das Gesicht der Welt grundlegend zu verändern.
Den Ast, auf dem man sitzt, sollte man nicht absägen.
Gestern habe ich einen Kabarettisten sagen hören: "wenn im menschlichen Körper etwas nicht aufhört zu wachsen, nennt man das Krebs."
Und genau das macht die Menschheit: Sie verhält sich, als wäre sie ein Krebsgeschwür des blauen Planeten.
Und wir schämen uns nicht und widersprechen nicht, wenn sich Politiker und Vertreter der Wirtschaft hinstellen und behaupten, Wachstum wäre die Grundlage für Lebensqualität. Schon mal versucht, bei jeder Mahlzeit etwas mehr zu essen?
Die Folgen unseres Tuns - Raubbau, Kriege, Umweltverschmutzung, Bebauung - werden unseren Planeten weit über unsere eigene Lebensspanne prägen (das steht in keiner Verhältnismäßigkeit) und auch die Folgen - der zunehmende Verlust der eigenen Lebensgrundlage werden dem Planeten noch lange zu schaffen machen.
Der Mensch hält sich selbst für den Maßstab aller Dinge, aber letztlich ist er ein endliches Wesen.
Heute Morgen stand in der Zeitung, dass der Bundesumweltminister zum Kauf spritsparender Autos rät (Gesamtenergiebilanz des Autolebens von Produktion bis zur Entsorgung mal außen vor) - vom Fliegen hat er aber nicht abgeraten...
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Eine Klimaforscherin hat es mal so ausgedrückt:
"Der Mensch sollte nach seinen Bedürfnissen leben statt nach seinen Begierden."
Also lieber mal etwas Zeit und ein nettes Wort für unsere nächsten als die Jagd nach "dem Geschenk" zum Fest des Konsums.
Und wenn man meint, irgendetwas materielles könne einen dauerhaft glücklich machen, dann hilft es, sich einfach mal zu erinnern an die Dinge, die man sich wünschte und bekommen hat - dann merkt man sehr schnell, dass Glück daraus nicht erwachsen kann.
Grüße und eine gesegnete Adventszeit
Tim