Re: Qualität ist (doch) machbar, Herr Nachbar! (TTT-Technik, Tipps und Tricks)
Als Antwort auf: Ganz so ist es nicht... von Peter B. am 19. September 2002 16:49:28:
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Hallo Peter,
nun, es gibt nicht nur die Zertifizierung; dazu gehört auch eine ständige Überwachung der Ausfallzahlen.
Im Gegensatz zu fast allen anderen Industrie Zweigen ist es in der Autoindustrie üblich, ausgfallene Teile zum hersteller zurückzuschicken und zu untersuchen (Regelschleife, ppm Programm)
Erst dadurch wird genau diese von dir geschilderte Beliebigkeit in der Anwendung der QS 9000 ausgeschlossen.
Es werden Ausfallzahlen kompletter und sehr komplexer Elektronik-Baugruppen im ppm Bereich erzielt. Mechanik kann da lange nicht mehr mithalten - relativ gesehen.
In der Regel passieren Rückrufaktionen nur bei sporadisch auftretenden Fehlern bei Sub-Sub-Lieferanten, oder einfach durch den Innovationsdruck (no fun-no risk)
Aber ich gebe Dir recht: es hängt sicherlich auch davon ab, wie strikt die Kontrolle der QS Richtlinien bei Herstellern und Zulieferern durchgeführt werden. Europäer und Japaner nehmen da eine Spitzenstellung ein, wohingegen die Ford /Firestone Affäre in den USA ein äußerst merkwürdiges Licht auf einen der Urväter (Big Three) der Automotive-QS-Systeme wirft...
So schwarz wie du es schilderst, ist es wirklich nicht.
Das von Dir geschilderte Beispiel mag noch bei kleinen Klitschen vorkommen, nicht aber bei wirklich großen und professionellen Herstellern.
Mögen der ADAC und andere auch Recht haben mit Zuverlässigkeitstests, aber meist (gerade bei Elektronik) werden da echt Äpfel mit Birnen verglichen.
Ein mit modernster Elektronik vollgestopftes Auto ist anfangs eben anfälliger als ein konservativ ausgerüstetes.
Aber einige Zeit später haben diese Innovationen auch die kleinen Modelle, und eben zuverlässiger und billiger.
Einleuchtendes Beipiel ist das ABS sogar beim Kangoo, welches es zuerst bei MB in den 70er Jahren gab..
Frank
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