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Überproduktionskrisen, Kapitalentwertung und Umwelt (Plauderei)

Thomas, Thursday, 18.06.2009, 00:56 (vor 5450 Tagen) @ Kedi
bearbeitet von Thomas, Thursday, 18.06.2009, 01:13

Es handelt sich bei der ggw. Krise in der Automobilindustrie um eine klassische zyklische Überproduktionskrise, wie sie Marx schon im "Kapital" detailliert und anschaulich als für den Kapitalismus gesetzmäßig beschrieben hat. Es ist immer wieder frappierend, wie aktuell Marx noch immer ist! Mit der durch dubiose Spekulations- Kredit- und Immobiliengeschäfte ausgelösten weltweiten Krise hat das überhaupt nichts zu tun. Der Staat als "ideeller Gesamtkapitalist" (Marx) versucht diese zyklische Überproduktionskrise zeitweise durch massive Kapitalentwertung, die mit ebenso massiver, bedauerlicher Vernichtung von Gebrauchswerten verbunden ist, zu lösen - aber es wird natürlich nichts nützen. In ein paar Jahren, wenn alle meit relativ neuen Autos eingedeckt sind und noch weniger Geld haben als heute, werden die Halden unverkäuflicher Neuwagen noch größer sein als heute.
Die Meinung, daß die "Umweltprämie" auch und gerade umweltpolitisch totaler Schwachsinn ist, teile ich. Zum einen wird es auch subventionoiert, wenn jemand seinen alten, aber noch gut funktionierenden sparsamen Twingo oder Ford Fiesta in die Presse gibt und dafür einen neuen Porsche Cayenne kauft - nur als Beispiel gedacht. Zm anderen hat mir ein Nachbar, der Ingenieur bei Daimler-Benz ist, bestätigt, daß erst nach 9 Jahren (!) die Energiekosten, die Verschrottung eines alten und Herstellung eines neuen PKW verschlingen, amortisiert sind.
Es geht aber bekanntlich der Regierung nicht um die Umwelt, sondern um die Verwertungsinteressen des Kapitals (s.o.: "Ideeller Gesamtkapitalist", nicht Umweltaktivist!).
Wie sagt Greenpeace so schön:
"Wäre die Welt eine Bank, hättet Ihr sie längst gerettet!"
LG
Thomas


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