Hallo,

Ich z.B. verabscheue Käfighaltung.

Ich auch. Was im Zoohandel als "Papageienkäfig" oder "Vogelbauer" (leider straflos) angeboten wird, ist wirklich verbrecherisch. Käfig- und Einzelhaltung sind Tierquälerei, Vögel müssen mindestens paarweise, je nach Art auch schwarmweise, gehalten werden und sie brauchen geräumige Innen- und Außenvolieren. Das praktiziere ich selbst so und das sage ich seit Jahren Haltern, die die Erwartung haben, daß homöopathische oder sonstige Arzneimittel etwas helfen könnten, wo das wahre Problem die unzureichenden bis tierquälerischen Haltungsbedingungen sind. Ich habe da aber schon sehr viel erreicht.

Spätestens wenn man den Flug und das Spiel von Kakadus und Papageien in der freien Natur erlebt hat, kann man das brutale Einsperren von den wunderbaren Vögeln nicht mehr gutheißen.

Im Prinzip auch richtig. Die Haltung von Vögeln in menschlicher Obhut ist eine zweischneidige Angelegenheit. Andererseits ist es gelungen, Arten, die im Freiland bereits ausgerottet waren, durch Erhaltungsnachzuchten in menschlicher Obhut wieder anzusiedeln. Deshalb bin ich auch entschieden gegen jede Art von Wildfängen. Einheimische Nachzuchten sind von Anfang an daran gewöhnt, nicht kilometerweit zu fliegen, was Vögel in der Natur übrigens auch nicht zum Spaß tun, sondern weil sie oft weite Strecken zurücklegen müssen, um an Nahrungs- und Wasserquellen zu gelangen. Experimente haben gezeigt, daß freilebende Vögel, die alles Lebensnotwendige in der Nähe finden, nicht mehr "aus Spaß" zig Kilometer fliegen, sondern nur noch kurze Strecken ("Jeder fliegt, so viel er muß" sagte der bekannte Verhaltensforscher und Ornithologe Konrad Lorenz).
Außerdem muß man bedenken, daß z.B. in Australien freilebende Kakadus zu tausenden als "Ernteschädlinge" mit Netzen gefangen und mit Knüppeln zu Tode geprügelt bzw. erschossen werden, und daß die Lebensräume Regenwälder mehr und mehr abgeholzt werden. Ganz so romantisch, wie Du Dir das vorstellst, ist das Vogelleben "in Freiheit" nun auch wieder nicht.

Schöne Grüße,
Thomas