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Mögen die Besseren gewinnen, nicht "wir"! (Plauderei)

Thomas, (vor 6210 Tagen) @ PaulLouis

Hallo PaulLouis,

Spanien! Machen die da nicht in den Arenen quicklebendige Tierchen mit Speeren und Dolchen tot?

Der Punkt geht an Dich, denn damit sprichst Du mir allerdings auch wieder aus der Seele. Stierkämpfe als "kulturelles Erbe" zu verteidigen, geht mir auch entschieden zu weit, es ist schlicht widerliche Tierquälerei. Wobei das, was in unseren (und natürlich auch spanischen) Schlachthöfen und Massentierhaltung abgeht, noch weit widerlicher ist.

Auch wenn's inkonsequent erscheinen mag: Trotz dieses gewichtigen Schönheitsfehlers drücke ich im Endspiel Spanien die Daumen (da wird ja Fußball und nicht Stierkampf gespielt), weil es mir wichtiger ist, daß die deutschen Großmäuler gestopft werden als daß das spanische Machotum (das mir auch nicht besonders sympathisch ist) eins auf die Nüsse bekommt. Ich sage ja - wäre ich Spanier, dächte ich sicher andersherum. Der Nationalismus (pardon, heutzutage heißt das ja "Patriotismus" ) im eigenen Land, den man so hautnah mitbekommt, ist einem naturgemäß immer am allerwiderlichsten.

Außerdem sagst Du mit Recht:

Möge die bessere Fußballmanschaft gewinnen!

Auch dem stimme ich zu. Und die besseren Fußballspieler sind mit Sicherheit, nachdem die vorher so schön spielenden Russen und vor allem Niederländer ausgeschieden sind, die Spanier - aber am allerletzten die Deutschen mit ihrem saumäßigen Glücksfaktor und reiner Ergebnisorientiertheit. Schon gegen die Türken hätten sie nie und nimmer gewinnen dürfen, denn die waren fast das ganze Spiel überlegen und klar die bessere und spielstärkere Mannschaft. Gewonnen hat aber die schlechtere, nach der schon traditionellen deutschen Fußballdevise: "Egal, ob schlecht gespielt, Hauptsache, mit viel Glück und egal wie gewonnen". Also treffen sich unsere Ansichten wieder: Auch ich bin dafür, daß die besseren Spanier gegen die einen (bis auf das Spiel gegen Portugal) beschissenen Fußball spielenden Deutschen.
Das ist es ja, was mich am Fußballfantum so stört: Daß es fast immer an nationalen oder regionalen Präferenzen festgemacht wird mit so unsinnigen "Wir"-Identifikationsmustern als daß wirklich die Freude am Sport im Vordergrund steht. Ginge es nur um das schönere Spiel, wären Flaggen, Hymnen und Kriegsbemalung entbehrlich und würden allgemein als das erkannt, was sie sind - nämlich nur noch als lächerlich und peinlich.

Liebe Grüße,
Thomas


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