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Kauf- und erster Erfahrungsbericht (TTT-Technik, Tipps und Tricks)

Lutz, (vor 8412 Tagen)


Servus Kangoonauten,
nun gehöre ich auch dazu - daher möchte ich mich hier outen. Ich bin der Lutz und lese geraume Zeit dieses Forum "heimlich" mit. Seit dem 22.06. reite ich einen amazonasgrünen Kangoo 1.5 dci Privileg Ausführung. Für alle die es interessiert nachfolgend mein Kauf- und erster Erfahrungsbericht.
Bei der Suche nach einem günstigen, funktionellen Auto kristallisierte sich der Kangoo heraus. Die meist positiven Erfahrungen aus diesem Forum flossen in die Entscheidung mit ein. Bei einem grösseren Renault Händler im Nachbarort holte ich mir technische Unterlagen und führte ein erstes Gespräch über den Preis. Listenpreis -12% war sofort machbar mit ein wenig Druck auch 14%. Im Internet fand ich ein EU-Neuwagen Angebot bei IMS-Makler mit vergleichbarer Ausstattung für ca. 18% und einer Lieferzeit von 5-6 Wochen - das war Mitte März. Bei den EU- Händlerlisten sind z. T. grobe Fehler, wie falsche kw oder PS Angaben. also immer Aufpassen und mit Original Werksunterlagen vergleichen. Den 1.5 l dci Motor in Privileg Ausführung hätte ich in Deutschland erst im Mai bestellen können mit Lieferzeit im Juni. Also bei IMS-Makler bestellt und gehofft, dass das Auto Ende April / Anfang Mai da ist. Es war nicht da !! Der Händler in Holland meinte es steht in Belgien und wegen technischer Probleme verzögert sich die Auslieferung. Es wurde Pfingsten, es wurde Juni. Inzwischen gab es eine neue Preisliste mit natürlich höheren Preisen - aber ich hatte ja eine Preisschutzgarantie vom Makler. Ein Grund nicht vom Vertrag zurückzutreten. Nach einigen Telefonaten und Mails kam der Kfz-Brief Mitte Juni. Also Fahrzeug angemeldet und Kfz-Schilder unter den Arm geklemmt. Mit Bekannten am Freitag, 21. Juni nach Köln gefahren, dort übernachtet. Am nächsten Morgen (Samstag) wurden wir (meine Frau und ich) von unseren Bekannten nach Venlo gefahren. 7.27 Uhr in NL-Eisenbahn gestiegen und mit dreimal Umsteigen um 11.42Uhr in Sneek am Ijseelmeer gelandet. Gegen 12.30 Uhr beim Renault Händler angekommen und siehe da, das Kangoole war wirklich da !!
Die deutschen Nummernschilder wurden sofort montiert. Übrigens waren wir an diesem Tag die vierten Deutschen, die ihr Auto abholten. Dann das Auto von aussen und innen inzpiziert, geschaut ob auch das Lenkrad "grade" eingebaut ist - es ist. Keine Mängel entdeckt, cash bezahlt und losgefahren zunächst zur nächsten Tankstelle.
Das Wochenende haben wir dann als Kurzurlaub angesehen und uns Edam, Gouda usw. angeschaut und überall war es für uns ein leichtes durch die schmalen mittelalterlichen Strassen zu fahren - das Vorgänger Fahrzeug war ein Volvo 740 ! Am Sonntag Nachmittag noch ein Bad in der Nordsee an einem der herrlichen Strände von NL.Danach Autobahn Richtung München. Aber nicht mit Bleifuss, Einfahren war angesagt. In der Gebrauchsanweisung (flämisch) steht, die ersten 1500 km sind mit nicht mehr wie 90 km/h zu fahren. Ca. 1000 km Autobahn sind ja prima zum Einfahren - nachts geht es einigermassen, da dann hauptsächlich nur LKW Verkehr auf der Strasse ist. Vorsichtig die LKW's mit ca. 100 km/h überholt. Unterwegs auf einem Rastplatz die Liegesitze ausprobiert und vier Stunden geschlafen. Montag morgen gegen 10.30 Uhr zu Hause angekommen, 1225 km auf dem Tacho. Vor der deutschen Grenze 1x getankt - 4,7 l/100 km !!
Vor der Fahrt hatte ich starke Bedenken, in so einem Kleinwagen 1000 km am Stück zu fahren. Meine Frau und ich sind beide positiv erstaunt über das bequeme Sitzen und Fahren in diesem Auto - keine Rückenbeschwerden und dank Klimaanlage recht frisch angekommen.
Ein im Forum immer wieder angesprochener Punkt ist die Garantie bei EU-Fahrzeugen. Das Fahrzeug hatte von Anfang an ein Geräusch beim Fahren. Meine Frau meinte immer neben uns fährt ein Motorrad. In Holland in die Werkstatt zurück wäre sinnlos gewesen, da am Samstag niemand da war ausser Verkäufer. In der Zwischenzeit habe ich von einem Renault Händler und Werkstatt direkt in unserem Ort gelesen. Zu dem bin ich dann gleich am nächsten Tag nach unserer Ankunft gefahren. Es ist eine kleine Firma, wir wurden mit Handschlag vom Chef begrüsst und dann hat er sofort eine Probefahrt gemacht. Dabei hat er den km Stand gesehen und ich habe ihm klar gesagt, dass das Fahrzeug aus Hollaqnd stammt. Das ist für ihn kein Problem, Renault hat Europa Garantie und diese Arbeiten übernimmt er selbstverständlich. Das Geräusch hat er auch sofort erkannt - defektes Radlager. Inzwischen wurde das Radlager auf Garantie getauscht. Jetzt ist es ein angenehmes, ruhiges Fahren, ab ca. 100 km/h hört man Windgeräusche von der Aussenhaut, damit kann man aber leben. Gleichzeitig habe ich einen ersten Ölwechsel machen lassen bei inzwischen über 1800 km. Ach ja, mit meinem Einverständnis durfte er Kunststoffhalter unter den Nummernschildern befestigen mit seinem Werbeaufdruck. Die deutsche Gebrauchsanweisung bestellt er mir auch. Der Bericht wird zwar immer länger, aber eins muss ich noch von dem genialen Fahrzeug berichten. Letztes Wochenende sind wir zu unserem Wohnwagen gefahren. Rückbank hochgeklappt, zwei normale Tourenfahrräder schräg reingestellt ohne jeglichen Um- oder Abbau von Radteilen, mit Gurten befestigt. Danach hatte noch unser mittelgrosser Hund Platz uns zwei Kunststoffkisten füe diverses Gepäck und dann habe ich immer noch Platz gehabt. Einfach genial!!
Nun reicht es aber fürs Erste wirklich - aber ich denke mir, dass dieser Bericht für einige Mitleser von Interesse sein könnte.

Allen eine gute Fahrt
Lutz

Re: Kauf- und erster Erfahrungsbericht

Pony58509, (vor 8412 Tagen) @ Lutz


Als Antwort auf: Kauf- und erster Erfahrungsbericht von Lutz am 04. Juli 2002 20:35:32:

Hey Lutz,

hast dir echt Mühe gegeben.
Danke, finde deinen Bericht echt super und aussagekräftig.
Halte mich eigentlich auch immer im Hintergrund, aber ich versuche mich zu bessern.

Nochmals Danke und viel Spaß mit deinem Neuen.

Gruß
Pony

Einfahren

Bimboo, (vor 8412 Tagen) @ Lutz


Als Antwort auf: Kauf- und erster Erfahrungsbericht von Lutz am 04. Juli 2002 20:35:32:

Hi Lutz,

Ca. 1000 km Autobahn sind ja prima zum Einfahren

Sehe ich nicht ganz so, weil da der Motor nur in einem Betriebspunkt eingefahren wird. Die anderen kommen "zu kurz". Wechselnde Drehzahlen sind da besser.

Ich hatte mal ein neues Auto "auf der Autobahn" eingefahren. Die darauffolgenden 100.000 km wollte es nur ungern schneller als die Einfahr-Geschwindigkeit. Und bis zu der Geschwindigkeit war's supersparsam, aber darüberhinaus total versoffen.

Eine wissenschaftlich hieb- und stichfeste und korrekte Einfahrmethode gibt's aber nicht, und das oben sind nur meine Erfahrungen.

Nur eins weiß ich sicher aus der Lager-Anwendung: Gleitlager im neuen Motor müssen erst einlaufen (und eine sog. "Tribo-Reaktionsschicht" aufbauen), bevor sie sicher und zuverlässig belastbar sind. Die nahmhaften Lagerhersteller beziffern die Einfahrzeit mit 40 bis 50 Stunden. Auf der Autobahn mit einer relativ hohen Durchschnittsgeschwindigkeit müßten somit mehr als bei langsameren, stark wechselnden Geschwindigkeiten gefahren werden, um die 40 Stunden zu erreichen. Wohl deswegen sagt auch Renault, die ersten 6000km keine Vollast abzurufen.

Darüberhinaus...

Bimboo, (vor 8412 Tagen) @ Bimboo


Als Antwort auf: Einfahren von Bimboo am 04. Juli 2002 22:42:15:

... natürlich Willkommen als Kangoonaut und Gratulation zum Fahrzeug! <img src=http://bilder.parsimony.net/smilies/smile-orange.gif alt=smile-orange>

Hast Du den 48 oder 60 kW-Motor?

Re: Darüberhinaus...

Lutz, (vor 8409 Tagen) @ Bimboo


Als Antwort auf: Darüberhinaus... von Bimboo am 04. Juli 2002 22:44:16:

... natürlich Willkommen als Kangoonaut und Gratulation zum Fahrzeug! <img src=http://bilder.parsimony.net/smilies/smile-orange.gif alt=smile-orange>
Hast Du den 48 oder 60 kW-Motor?

Hallo Bimboo,
Habe den 48 kW Motor und für mich reicht er auch. Für Langstrecken habe ich noch ein Fahrzeug mit 2,8 L Motor.
Beim Kangoo weiss ich gar nicht mehr wie eine Tankstelle aussieht !!
Apropos Gleitlager - in der Einfahrphase haben diese es gar nicht so gern, beim Anfahren den Schmierfilm wieder aufbauen zu müssen. Den Schrott von Grosslagern bekomme ich öfters zur Untersuchung.
M.f. G.
Lutz


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