Jetzt ist meine neue Achse drin. Hat lange gedauert, weil ich nach dem Ausbau einiges an Rostvorsorge zu tun hatte und das sehr ordentlich gemacht habe. Beim augenblicklichen Wetter brauchen die Lackschichten des Chassislacks 2 Schichten Grundierung, 3 Schichten decklack und das Sandstrahlen einiger Einzelteile viel Zeit. Hier ein Resümée:

Beim Ausbau der Achse sollte man Rostvorsorge machen, hier kommt man an einiges gut ran, was sonst unzugänglich ist. Insbesondere die hinteren Wagenheberaufnahmen und die Holme an denen die Achse befestigt ist.

Ausser der Achse selbst habe ich folgende Teile benötigt:

1. 4 Schrauben und (selbstsichernde) Muttern in besonderem Format mit Feingewinde und hoher Festigkeit für die Befestigung der Achse am Auto. Die waren teuer. Aber hochfeste Schrauben die man zwecks Ausbau rotglühend macht, haben hinterher nicht mehr die gewünschte Festigkeit. Deswegen und weil die Gewinde der ausgebauten Schrauben wirklich nicht mehr schön waren, habe ich die erneuert. Ich habe viel im Netz gesucht und bei einigen Schraubengrosshändlern angerufen und hatte keinen Erfolg. Diese Schrauben gibt es so nur bei Renault. Schrauben, Muttern und Kunststoffclips für die Befestigung der Bremsleitung auf dem Schwingarm haben bei einem Händler ca. 150.- €, bei einem 2. zusammen ca. 125.- € gekostet. Damit hatte ich vorher nicht gerechnet. Ähnliche hochfeste Schrauben dieses Formats kosten pro Stück im Netz aber auch schon um die 20 €...

2. Die genannten Kunststoffclips für Bremsleitung und ABS-Sensor-Kabel, die auf dem Schwingarm sitzen und ein paar Karosseriestopfen am Unterboden sind bei Renault in den Explosionszeichnungen schwer zu finden. Es gibt dort keine Kunststoffkleinteile bei Themen wie Bremsen, Achse, Fahrwerk usw., sondern nur irgendwo im System separat. Mit schlechter Abbildung und ohne Zuordnung zum Einbauort. Bei einer Renaultwerkstatt mit Grabbelkiste hat man Glück, ansonsten muss man das meiste für teuer Geld in Frankreich bestellen. Die Clips habe ich schliesslich renoviert, weil die neuen eine andere Bauform hatten, die nicht zu dem Gegenstück am ABS-Kabel passt. Neu hätten sie pro Stück etwa 7,50 € gekostet. Hier gilt es zu bedenken, vor dem Wiedereinbau den Spreizstift für die Befestigung (Spreizung ähnlich wie bei einem Fischerdübel) nach oben zu drücken und nach dem Wiedereinbau wieder nach unten. Beim Ausbau lässt der sich vorher nicht ziehen, aber die alten Clips halten erstaunlich gut. Ich empfehle jedenfalls, alle Anbauteile der alten Achse auszubauen, bevor man die zum Recycling schickt, denn an der aufgearbeiteten Achse sind die nicht mit dran. (siehe auch Kappen, von denen weiter unten noch die Rede ist.

Abschliessend habe ich noch schlimme Dinge zur Austauschachse zu berichten, dies im nächsten Post, sonst wird dieser hier unzulässig lang.