KangooLogo
Aktuelles / News ] [ Forum ] [ Wiki ] [ Galerie ] Kleinanzeigen ]
Impressum ] [  Hilfe und Infos  ]


Ph1 (1999, E7J) springt nicht an -> Schaltplan gesucht (TTT-Technik, Tipps und Tricks)

Schlickrutscher, (vor 837 Tagen)

Hallo zusammen,

erst mal ein Gruß in Eure Runde: Bisher war ich hier als "Klavizimbel" unterwegs. Aber aktuell klappt scheinbar irgendwas nicht mehr mit meinem Login. Daher bin ich künftig hier gern als "Schlickrutscher" dabei.

Aktuelles Anliegen: Mein alter Kangoo will nicht mehr anspringen. Ich vermute, im Kabelbaum steckt ein Kupferwurm. Sehr hilfreich wären mir daher...

  • ein Schaltplan für den G1Ph1 mit E7J-Motor (1.4 RT, EZ 10/1999)
  • Hinweise darauf, wo sich neuralgische Leitungen und Steckverbindungen verbergen, die ich bislang noch nicht kenne (Motorraum, Fußraum innen, Schweller, Rückfront des Wagens...)

Was bisher geschah:

  • Im Tacho-Display läuft beim Herumdrehen des Zündschlüssels (auf Position 1) alles so ab wie vorgesehen: Wegfahrsperre erlischt korrekt, alle Kontrolleuchten leuchten so auf und erlöschen wie normalerweise auch, Brummgeräusch der Benzinpumpe ist zu hören.
  • Beim weiteren Herumdrehen des Zündschlüssels (auf Position 2) wird zwar der Anlasser durchgedreht, aber der Motor springt nicht an.
  • Der Fehler trat auf, nachdem das Auto im Sommer ca. vier Wochen unbenutzt (= ungestartet) im Freien herumstand (mit einigen oxidationsfördernden 35° C-Sommertagen in praller Sonne).
  • Die Renault-Werkstatt kann den Fehlerspeicher im Motorsteuergerät nicht auslesen. (Zunächst konnte die Werkstatt noch via OBD eine Verbindung zum Steuergerät aufbauen. Aber mittlerweile wird das Steuergerät via OBD nicht mehr erkannt/ist nicht mehr ansprechbar.)

Fahrzeugzustand und bisherige Prüfmaßnahmen:

  • Batterie intakt und hinreichend geladen (12,3...12,5 V zwischen den Polen im lastfreien Zustand)
  • OT-Geber und dessen Stecker sichtgeprüft und gereinigt. Keine Auffälligkeiten sichtbar
  • "oberes" Masseband vom Batterie-Minus zur Karosse erneuert (Renault-Originalteil)
  • "unteres" Masseband (hinter dem linken Radkasten) sichtgeprüft (kein Grünspan, nicht gerissen)
  • Sicherungskasten im Motorraum sichtgeprüft, Sicherungen gezogen, alle Steckkontakte gereinigt mit Kontaktspray
  • Relaiskasten im Motorraum sichtgeprüft, Relais gezogen, alle Steckkontakte gereinigt mit Kontaktspray
  • alle Kabel am/zwischen Sicherungs- und Relaiskasten sichtgeprüft und mal dran gezuppelt -> keine Auffälligkeiten (Kabelbrüche usw.) sichtbar
  • "weißen Gruppenstecker" (mit vier Steckreihen) unterhalb des Relais- und Sicherungskastens geöffnet, teilzerlegt, sichtgeprüft, gereinigt. Korrosion (Grünspan-Schicht) an den Steckkontakten mechanisch entfernt und gesäubert mit Kontaktspray
  • Steckverbindung zum Motorsteuergerät sichtgeprüft: keine Korrosion oder sonstige Auffälligkeiten sichtbar. Auf Pin 29 (= Spannungsversorgung des Steuergeräts mit Zündungsplus) liegen im lastfreien Zustand 12,0 V an.
  • Motorsteuergerät intakt (durchgeprüft in einem Reparatur-Fachbetrieb für Steuergeräte). Auf dem Prüfstand ist das Steuergerät auslesbar. Der Fehlerspeicher gibt "sporadische Probleme mit der Spannungsversorgung" an.

Was ich noch nicht gemacht habe:

  • Versorgungsleitung (Zündungsplus) vom Sicherungs- und Relaiskasten zum Steuergerät erneuert. @McStender: Du hattest ja schon mehrfach hingewiesen auf eine "übliche verdächtige Leitung" (von der 5 A-Sicherung zum Versorgungsrelais und weiter zum Motorsteuergerät).
  • Versorgungsleitung (Minus) vom Steuergerät: Wo ist die? Oder läuft Minus über die Gehäusemasse?
  • "unteres" Masseband (hinter dem Radkasten) erneuert
  • weitere Steckerbindungen im Auto geprüft (innen bzw. hinten im Auto)
  • Spannung (bzw. Spannungseinbruch) am Zündungsplus des Motorsteuergeräts mit eingeschalteten Verbrauchern geprüft (Licht, heizbare Heckscheibe usw.)
  • Spannung (bzw. Spannungseinbruch) am Zündungsplus des Motorsteuergeräts während des Startvorgangs geprüft.

Für die noch ausstehenden Punkte wäre mir der Schaltplan nun sehr hilfreich. Hat jemand von Euch dazu Ideen (Bezugsquellen) oder Dokumente? Und wie kann man im Motorraum die maroden Steckverbindungen und Sicherungskästen erneuern? Alle Leitungen radikal rausschneiden und neu verchrimpen? (Das würde dann ja schon in Richtung Oldtimer-Restauration gehen...)

Vielen Dank schon mal!

Schlickrutscher

Mc Stender sagt ....

Mc Stender, Hamburg, (vor 837 Tagen) @ Jeff

jeff sagt wer Plan sucht findet Pläne
https://obd2diagnoseshop.com/products/renault-und-dacia-visu-schalt-und-stromlaufplaene...

Hallo,
na, was Tippert Mc Stender ?

Nein, nicht Masseband. Grinns.

5 Stück vor Zeiten wieder auf die Piste gebracht.
Alle 1.4er Motor, 2001 und früher.
Motorsteuergerät nicht auslesbar.
Deine Beschreibung past, wie die berühmte Faust auf´s Auge.

Ursache war ein Stück Alu-Draht im Kabelbaum.
Von der Sicherung (nahe der Batterie, unten, zärtliche 5 Ampere umrahmt von den 80ern für die Servo / ABS) an den Stecker vom Steuergerät.

Der "Drahtinhalt" war zu Pulver mutiert.
Der Test mit dem Multimeter sagte alles OK (dafür reichte es) der Test mit der 21W Glühlampe zeigte den Fehler. Dafür reichte es nicht mehr.

Voranschlag vom Freundlichen damals 8000 Euro für neue Kabelbäume und Elektronik / verheiraten.
Wegen knapp 45cm Draht.

Gruß
Mc Stender

--
G1Ph2 1,2Lt./16V 75PS = D4F 730 aus 2007 KC1D sollte sein.

Mc Stender sagt ....

Schlickrutscher, (vor 837 Tagen) @ Mc Stender

Hallo zusammen,

danke erst mal für Eure schnellen Antworten. Folgende Fragen habe ich an Euch:

@ Jeff: Danke für Deinen Link zu den Schaltplänen. Sind das Daten, die nur die 3D-Verlegung der Kabelbäume darstellen? Oder findet man in den Datensätzen auch die "klassischen" 2D-Schaltpläne? Solche 2D-Pläne würden mir jedenfalls helfen bei der Antwort auf die Frage: "Welche Leitung geht auf welchen Stecker-Pin?"

@ McStender: Danke für Deinen Hinweis auf das bewußte Stromversorgungskabel, das sich offenbar so gern pulverisiert (obwohl die Hülle ja oft noch gut aussieht). Ich hatte jenes Kabel ja bereits zum Prüfen in der Hand, aber habe mich nicht getraut, es durchzuschneiden. Ich wollte lieber zunächst in Erfahrung bringen, wo dessen anderes Ende hinführt. (Deshalb meine Frage nach den Schaltplänen.)

Deshalb meine Nachfrage: Ist das eine Leitung, die später unterhalb der Sicherungs- und Relaiskästen in den "großen", wellrohr-geschützten Kabelbaum einmündet/abtaucht und am Motorsteuergerät-Stecker wieder rauskommt? Falls ja, so müßte man ja zum Ersetzen jener Leitung die Wellrohre und Kabelbaum-Umwicklungen öffnen. (Ist machbar, aber ein Geduldsspiel. Deshalb frage ich lieber vorher nach.)

Danke schon mal!

Schlickrutscher

Mc Stender sagt ....

Mc Stender, Hamburg, (vor 837 Tagen) @ Schlickrutscher

Deshalb meine Nachfrage: Ist das eine Leitung, die später unterhalb der Sicherungs- und Relaiskästen in den "großen", wellrohr-geschützten Kabelbaum einmündet/abtaucht und am Motorsteuergerät-Stecker wieder rauskommt? Falls ja, so müßte man ja zum Ersetzen jener Leitung die Wellrohre und Kabelbaum-Umwicklungen öffnen. (Ist machbar, aber ein Geduldsspiel. Deshalb frage ich lieber vorher nach.)

Hallo,
ja, von der Sicherung / Kasten unterhalb der Batterie in den Kabelbaum und dann am Steuergerät wieder raus.
Frag mich nicht mehr, welcher PIN.
Denn am Stecker sind dann wieder "Brücken" auf weitere Pins.
Meine ich.
Der letzte ist ca. 12 Jahre her.

Gruß
Mc Stender

--
G1Ph2 1,2Lt./16V 75PS = D4F 730 aus 2007 KC1D sollte sein.

Mc Stender sagt ....

Schlickrutscher, (vor 837 Tagen) @ Mc Stender

Okay, danke - so hatte ich mir das bereits vorgestellt. Das bedeutet, ich entferne unten erst mal die dicken Ummantelungen des fetten "Hauptkabelbaums" und gehe dann immer der verdächtigen Leitung nach bis zum Steuergerätestecker. Alle etwaigen Verzweigungen (und Wechsel auf andere Leitungsfarben) würde ich im Zuge dessen ebenfalls erneuern, so daß anschließend überall wieder "stramm Saft" ankommen kann.

Puh - dann heißt es also nun "Ärmel aufkrempeln und los". Aber erst schon mal ganz herzlichen Dank - ich denke, das sollte mir weiterhelfen. Und ich werde Euch anschließend berichten.

Schlickrutscher

Jeff Bestätigt...

Jeff, (vor 837 Tagen) @ Schlickrutscher

Oder findet man in den Datensätzen auch die "klassischen" 2D-Schaltpläne?

Jeff bestätigt das

Jeff Bestätigt...

Schlickrutscher, (vor 837 Tagen) @ Jeff

Cool - danke!

Mc Stender sagt ....

waldschrat, 21502 Geesthacht, (vor 837 Tagen) @ Mc Stender

Genau das Problem hatte ich auch. Kangoo 1 EZ . 2000 , Motor 1,4 L K7J , sprang nicht mehr an.
Gleiche Symptone : Pumpe lief usw. Also ADAC gekommen u. hat geprüft u. geprüft, immer wenn der Anlasser betätigt wurde war der Strom an der Zündspule weg ! Der ADAC Mann wußte auch nicht weiter , also den Kangoo in die freie Werkstatt ( bin dort seit Jahrzehnten Kunde ) geschleppt u. dem Meister das Problem erklärt : er murmelte irgend etwas vom Kabel unter dem Sicherungskasten. Nachmittags Anruf : Auto fertig ca. 60,- Euro bezahlt u. der grüne lief wie immer: es war genau dieses verfluchte billige Alukabel. Der ADAC Mitarbeiter hatte mich gebeten ihm den Fehler nach erfolgreicher Reparatur mitzuteilen, habe ich gemacht ,er sagte dann wüßte er für nächste mal Bescheid.
Gruß vom Waldschrat

Gezielte Suche nach zerbröselten Leitungen....

Schlickrutscher, (vor 837 Tagen) @ waldschrat

Möönsch, danke! Ihr alle hier seid echt klasse - denn Ihr macht mir Mut. Mein Kangoo steht nämlich seit sechs Wochen in der Renault-Werkstatt meines Vertrauens. Der Meister dort sagte mir (durchaus zutreffend): "Bei der alten Möhre ist ja ÜBERALL Grünspan an den Kabeln - das weiß man ja gar nicht, wo man anfangen soll zu suchen...!" Und um die Kosten nicht in schwindelnde Höhen zu treiben, hat die Werkstatt irgendwann die Fehlersuche eingestellt.

Aber dank Eures Hinweises auf das "verdächtige Kabel" habe ich ja jetzt ein Ziel im Leben. Darum kann ja jetzt alles nur noch gut werden ;-)!

Ph1 (1999, E7J) springt nicht an -> Schaltplan gesucht

Kaju, (vor 817 Tagen) @ Retzer

Mein geliebter Kangoo steht nach einer kurzen Unterbrechung schon wieder in der Werkstatt mit den gleichen Symptomen.

Daher eine Bitte, könnt ihr oder Mc Stender mir das vielleicht etwas genauer erklären, welches Kabel hier genau der Grund sein könnte, das hier eventuell den Fehler auslöst. Muss man hier, wenn ich das richtig verstehe nur dieses eine Kabel z.B. durch ein neues Kupferkabel ersetzen und der Spuck ist vorbei? Mein Problem ist halt, dass ich dies ja der Werkstatt irgendwie erklären muss, wo der Fehler liegen könnte.

Ich traue mich gar nicht zu schreiben, wie viel ich für diesen Fehler schon bezahlt habe und dies leider bisher ohne Erfolg.

Nach dem letzten Reparaturversuch am Steuergerät leuchtet übrigens nach dem Abstellen des Motors immer mal wieder das Tanksymbol auf und die Tankanzeige geht nach oben, statt nach unten. Neulich hat auch mal das Ölsymbol ganz leicht geleuchtet. Und die Zentralverriegelung per Funk ist zum Glücksspiel geworden. Hier bin ich mir daher aktuell nicht sicher, ob eventuell das Steuergerät nochmals ersetzt werden muss oder ob dies alles mit dem defekten Kabel zusammenhängen kann.

@ Retzer
Habe ich das richtig verstanden, dass es irgendwo Schaltpläne kostenlos im Internet auf russisch gibt. Falls ja, wäre dies für die Werkstatt, wo mein Kangoo gerade steht, sogar von Vorteil.

Ph1 springt nicht an -> Print-Handbücher 1998, 1999, 2000

Schlickrutscher, (vor 816 Tagen) @ Kaju

Hallo Kaju, hallo in die Runde,

hier erst mal meine Antwort auf die Frage nach Schaltplan-Unterlagen.

Die "russischen" Schaltpläne gibt es sicherlich irgendwo im Netz. Ich habe mir aber unterdessen ein paar ganz herkömmliche Schaltplan-Handbücher in gedruckter Form zugelegt. (Vielen Dank dazu für Eure Bezugsquellen-Tips.) Ich verfüge jetzt über deutschsprachige Original-Renault-Handbücher für die Kangoo-Modelljahre 1998, 1999 und 2000. Das sind die Bücher NT 8135 A (für Bj. 1998), NT 8149 A (für Bj. 1999) und NT 8159 A (für Bj. 2000). Falls jemand von Euch also mal eine Auskunft benötigt (jetzt oder später), so stehe ich mit jenen Handbüchern gern zur Verfügung. (Auch via PN oder telefonisch.)

Ich habe allerdings feststellen müssen, daß die Bücher eigentlich nichts für Laien sind: Idealerweise hat man Kfz-Elektrik gelernt oder entsprechende Renault-Schulungen besucht. In den Büchern sind keine "vollständigen" Leitungspläne des Autos verzeichnet (denn das wäre zu unübersichtlich). Vielmehr sind die jeweiligen Schaltkreise nach Funktionen untergliedert. Und die Stecker-(Pin-)belegungen sind separat aufgeführt. Man blättert also erst mal ordentlich hin und her, bis man z. B. den Motor-Kabelbaum "gedanklich komplett durchdringen" kann.

Hilfreich waren mir die Abbildungen im hinteren Buchteil zur 3D-Verlegung der Leitungsstränge im Auto. Aus jenen Bildern kann man den Verlauf der Kabelbäume gut entnehmen und auch die Positionen, an denen sich Stecker befinden. Die Stecker sind dort auch durchnumeriert. Daher kann man anhand der Steckernummern die jeweilige Pinbelegung nachschauen. (Das Herumblättern dauert allerdings ein paar Stündchen. Deshalb ist mir seitdem auch gut verständlich, warum Reparaturen der Auto-Elektrik so schnell ins Geld gehen ;-).)

Insgesamt konnten mir die Schaltplan-Handbücher zwar ein gutes Hintergrund-Verständnis vermitteln. Aber meinen Kangoo habe ich damit leider dennoch nicht zum Laufen bekommen. In einem separaten Beitrag werde ich Euch von meinem Reparaturversuch berichten.

Schlickrutscher

Ph1 springt nicht an -> Status meines Reparaturversuchs

Schlickrutscher, (vor 816 Tagen) @ Kaju

Hallo zusammen,

hier eine Rückmeldung zum Stand meines Reparaturversuches (Ph1, Motor E7J (1.4), EZ 10/1999).

Ich habe zunächst mein Motorsteuergerät in einem Fachbetrieb prüfen lassen (Siemens Sirius 32, Renault-Teilenummer 8200024376). Das Gerät erwies sich auf dem Prüfstand als intakt. Im Fehlerspeicher waren allerdings sporadische Fehler abgelegt, die auf eine unzuverlässige Spannungsversorgung hinweisen. Ich erhielt deshalb die Empfehlung, die Kabelbäume und Steckverbindungen zu prüfen (auf den Leitungsbahnen für Dauerplus, geschaltetes "Zündungs-Plus" und Masse).

Allerdings: Meine bisherigen Bemühungen zur Elektrik-Reparatur haben leider keinen Erfolg gebracht.

Bislang habe ich das rote Kabel erneuert, das McStender als "den üblichen Verdächtigen" genannt hatte. Jenes Kabel führt Dauerplus und startet im Relaiskasten unterhalb des kleinen schwarzen Relais "H". (Das Relais ist zuständig für die Stromversorgung von Motorsteuergerät, Einspritzanlage und Kraftstoffpumpe.) Siehe hierzu auch das MyKangoo-Wiki: https://wiki.mykangoo.de/index.php?title=Sicherungen

Das rote Kabel taucht vom Steckkontakt des Relais "H" hinunter in den "dicken" schwarzen Kabelbaum-Strang vor der Batterie. Jener Kabelbaum geht am Fuße des Batterie-Verkleidungsbleches entlang bis zum Stecker am Motorsteuergerät. Dort liegt das rote Kabel auf dem Stecker-Pin 30.

In meinem Kangoo bestand das rote Kabel übrigens aus Kupfer (nicht aus Alu, wie von McStender beschrieben). Deshalb bin ich nicht ganz sicher, ob ich tatsächlich den "richtigen Verdächtigen" am Wickel hatte...

Ferner habe ich das gelbe Kabel erneuert, das geschaltetes "Zündungs-Plus" führt und den benachbarten Pin 29 des Motor-Steuergerätes versorgt. Die Erneuerung der roten und gelben Kabel ließ aber wie gesagt meinen Kangoo nicht anspringen.

Ergänzend könnte man die Versorgung des Motorsteuergerätes mit Masse prüfen. (Schwarze Kabel auf insgesamt drei Pins des Motorsteuergerätes.) Diese Prüfung habe ich bislang noch nicht vorgenommen.

Ich habe mich aber darüber hinaus mal mit der großen weißen Steckverbindung befaßt, die sich unterhalb der beiden Sammelkästen für Relais und Sicherungen befindet. Diese Steckverbindung ist "vierreihig": Sie besteht aus vier einreihigen Steckern, die in einem "Gruppengehäuse" zusammengefaßt werden. Dieser Vierfach-Stecker verbindet den Motorkabelbaum mit dem Innenraum-Kabelbaum (zum Armaturenbrett, Zündschloß usw.).

Auch in Schweden hat sich übrigens ein Kangoo-Fahrer an der Reparatur jenes vierreihigen Steckers versucht: https://www.youtube.com/watch?v=EhyEU2IaHVQ

In dem Vierfach-Stecker meines Autos waren mehrere Steckerpins stark oxidiert (von Grünspan befallen). Und auch in den Sammelkästen für Sicherungen und Relais saß an vielen Flachsteck-Kontakten der Grünspan. Meine Vermutung war deshalb: Infolge des Gammels bricht beim Startvorgang die Spannung ein. Dadurch leidet die Kommunikation zwischen "Drinnen" (Zündschloß, Wegfahrsperre) und "Draußen" (Motorsteuergerät): Womöglich bekommt das Motorsteuergerät keine "Freigabe" und schickt daher keinen Zündstrom auf die Zündspulen.

Ich habe deshalb versucht, alle Grünspan-Stellen zu säubern (Kontaktspray, vorsichtiger mechanischer Abtrag mit Schraubendreherklinge bzw. Stahlwolle, anschließend gründliches Durchspülen mit Reinigungsmittel). All das leider ohne Erfolg.

Meine Vermutung: Der Grünspan hat sich bereits vorgearbeitet in den "Halsbereich" der Vercrimpungen (dort, wo der jeweilige gecrimpte Pin das Kupferlitzen-Ende des jeweiligen Kabels umfaßt). Diese maroden Bereiche könnte man nur instandsetzen, indem man allen Gammel wegschneidet und auf die frisch abisolierten Leitungsenden neue Kontakte draufcrimpt.

Das alles erschiene mir allerdings sehr aufwendig. (Wäre in einer Werkstatt nicht zu bezahlen, könnte man also nur als geduldiger Liebhaber machen...) Mein Kangoo hat allerdings zusätzlich ein Rost-Malheur (durchgegammelte Schweller). Daher mußte ich meinen Reparaturversuch an diesem "Faß ohne Boden" nun aufgeben.

Schlickrutscher

E7J NT8149A mit Klima

Kang Johnson, (vor 816 Tagen) @ Schlickrutscher

Hallo Schlickrutscher,
das defekte Kabel hatte ich vor Jahren bei einem
E7J, Bj.1999 mit Klima.
In der rus. pdf auf Seite 181 für NT8149A sieht man eine
Verbindung vom Relais 238 über einen Verteiler NR zum Pin 66 des
Motorsteuergerätes.
Also bei Zündung an muß an Pin 66 12v anliegen.
Da war bei mir das defekte Kabel.
Die Benzinpumpe über den Crashschalter ist über das Relais 236 geschaltet,
hat also eine andere Versorgung.
Eventuell mit den gedruckten Schaltplänen überprüfen.
Ich hatte die Zündkerzen rausgeschraubt um den Anlasser und die
Batterie zu entlasten und hoffentlich den Zündfunken zu sehen.
Gruß
Kang

E7J NT8149A mit Klima

Schlickrutscher, (vor 816 Tagen) @ Kang Johnson

Hallo Kang,

danke für Deinen Tip. Die Idee, die Zündkerzen mal rauszudrehen (um nach dem Funken zu sehen), kam mir auch schon mal in den Sinn. Werde ich in Kürze mal probieren. Denn falls kein Zündfunke sichtbar wäre, würde das den Fehler ja schon mal eingrenzen.

Auch die Spannungsversorgung mit dem Relais 238 auf Pin 66 klingt interessant - werde ich gern ebenfalls überprüfen. Ferner werde ich die Stromversorgung der Kraftstoffpumpe (über Relais 236 und Crash-Schalter) noch mal prüfen. (Ich habe mir unterdessen aus einem Kangoo-Spenderfahrzeug einen Sicherungskasten und einen Relaiskasten inkl. Bestückung besorgt. Dadurch habe ich jetzt ein paar Komponenten zum Durchtauschen.) Immerhin surrt die Kraftstoffpumpe brav, wenn ich den Zündschlüssel auf "an" (Stellung 1) stelle.

Beim Prüfen der Spannungen am Steuergerät-Stecker werde ich gern auch den Tip von McStender beherzigen, daß man die Leitungsdurchgänge "unter Last" prüfen sollte (mit einer 21 W-Blinkerlampe) statt lastfrei mit einem Multimeter. Denn entscheidend scheint mir, daß die Spannung just während des Startvorgangs einbricht (weil der Anlasser viel Strom zieht und alle Steckkontakte schon so stark korrodiert sind).

All das werde ich prüfen können, wenn es draußen wieder etwas milder wird. Einstweilen nochmal vielen Dank für Eure Tips und Eure lebhafte Anteilnahme ;-).

Schlickrutscher

Ph1 springt nicht an -> Aufflackernde Warnleuchten

Schlickrutscher, (vor 816 Tagen) @ Kaju

@ Kaju: Du beschreibst ein kurzzeitiges Aufflackern diverser Signalleuchten.

Ich habe in meinem Kangoo Ähnliches beobachtet: Ich habe meine Startversuche zunächst mit einer frisch aufgeladenen und "großen" Batterie (60 Ah) begonnen. Solange diese Batterie noch gut geladen war, war im Display nur das übliche Lichterspiel zu sehen, aber keine aufflackernden Besonderheiten. Nachdem ich die 60 Ah-Batterie leergeorgelt hatte, habe ich sie ausgetauscht gegen eine Ersatzbatterie (nur 36 Ah und schon älter, daher trotz frischer Aufladung nicht mehr voll im Saft). Bei den Startversuchen mit jener schwächlicheren 36 Ah-Batterie flackerten dann kurzzeitig (im Rhythmus des Anlassers) die gelben Warnleuchten für "ABS" und "Serv" auf.

Ich deute das so: Sobald der Batteriezustand nicht mehr wirklich top ist, bricht die Spannung während des Startvorgangs zu stark ein. (Wobei die korrodierten Kabelbäume und Steckverbindungen das ursächliche Problem darstellen.) Infolge dessen werden beim Starten bestimmte Mindest-Schwellwerte für einzelne Prüfkreise (z. B. ABS) unterschritten. Und solange diese Prüfkreise keine erfolgreiche Rückmeldung versenden ("Bei mir ist alles in Ordnung"), gibt das Motorsteuergerät keinen Zündstrom in richtung Zündspulen frei.

Das Blöde ist: Die Suche nach dem schleichenden Spannungsabfall im korrodierten Kabelbaum kann zur "unendlichen" Aufgabe ausarten... Eine Grenze wird dann nur gesetzt durch die Nerven des Schraubers und/oder die Geldbeutelgröße des zahlenden Werkstattkunden.

Schlickrutscher

Ph1 springt nicht an -> Aufflackernde Warnleuchten

Mc Stender, Hamburg, (vor 816 Tagen) @ Schlickrutscher

Hallo,
mein "Rat" ist, nimm kein "Messgerät".
Nimm eine 21W Glühbirne mit 2 Drähten dran.
Die zeigt, es reicht.
Jede Art von Messgerät zeigt Dir sonst was an.
Du kommst nicht hinter diese Art von Fehler.

Gruß
Mc Stender


Ps.: Wenn ich das recht Erinnere, kommt die Spritpumpe von der UHC und geht über den Crash-Sensor (mit dem Roten Knopf).

--
G1Ph2 1,2Lt./16V 75PS = D4F 730 aus 2007 KC1D sollte sein.

Ph1 springt nicht an -> Aufflackernde Warnleuchten

Kaju, (vor 816 Tagen) @ Schlickrutscher

Mein Kangoo springt aktuell nur mit voller Batterie an. Noch will ich aber nicht aufgeben und habe noch Hoffnung. Oder konkret gesagt reizt mich kein anderes Auto, dass ich dafür einen fünfstelligen Betrag hinblättern würde und die Kisten für weniger Geld sind ja auch schon alt und damit eher noch anfälliger, weil dort ja noch mehr "künftiger Elektroschrott" verbaut wurde. Und die richtig alten Kisten in dieser Preisklasse sind oft schon an vielen Stellen rostrot. Natürlich mag es unwirtschaftlich klingen, wenn man viel Geld in die Reparatur eines alten Kangoos zu stecken bereit ist, aber wie viel würde ein anderer Gebrauchter kosten, der auch schon morgen wieder teure Probleme machen kann. Dann stecke ich das Geld doch lieber in den Wagen, den ich wirklich mag und nicht mehr hergeben möchte.

Ph1 springt nicht an -> Aufflackernde Warnleuchten

Schlickrutscher, (vor 816 Tagen) @ Kaju

Hallo Kaju,

Deine "konsequent nachhaltige" Einstellung finde ich sehr gut - denn ich bin ganz genauso drauf wie Du. Ich schraube an meinen alten Motorrädern (aus den 80er Jahren) alles selbst. Und nie im Leben würde mir einfallen zu sagen: "Das alte Zweirad lohnt nicht mehr - das bekomme ich nicht mehr hin."

Gottlob ist auch die Renault-Werkstatt, zu der ich mit meinem Kangoo fahre, ähnlich nachhaltig eingestellt: Der Chef dort hat schon mehrere alte R4 restauriert und sagt mir jedes mal genau das Gleiche wie Du: "Lieber kontinuierlich etwas Geld in das bestehende alte Fahrzeug stecken, als irgendein unbekanntes Objekt zu kaufen, das einen Mörder-Wartungsstau in sich birgt."

Genau mit dieser Haltung haben bisher wir gemeinsam (ich mit der Brieftasche und meine Werkstatt mit Sachverstand und Geduld) meinen Kangoo immer wieder zusammengeflickt bekommen. Aber jüngst hat nun selbst die Werkstatt die Segel gestrichen. Weil an meinem Auto einfach alles in den Kabelbäumen und Steckern korridiert zu sein scheint.

Wäre der Kangoo ein Motorrad, dann würde ich mir jetzt einen Satz Standardstecker und bunte Litzen kaufen und den Kabelbaum in Handarbeit nachbauen. Aber beim Auto sind ja viele Stecker Spezialausführungen. Deshalb habe ich mir diese "Tüdel-Arbeit" mal für das Frühjahr vorgenommen, wenn alle biegeschlaffen Bauteile etwas geschmeidiger sind.

Das Dumme ist aber: Wir wollen ja alle, daß unsere Kangoos auch bei klirrendem Frost anspringen - und uns auch immer zuverlässig heimbringen. Ich muß mir daher eingestehen, daß zumindest mein Kangoo diese Zeit wohl hinter sich hat: Er würde nur noch als "Veteran" taugen.

Gleichwohl drücke ich natürlich Dir, Kaju und auch allen anderen hier die Daumen, daß Ihr Eure Autos wieder zum Laufen bekommt.

Schlickrutscher

Ph1 (1999, E7J) springt nicht an

Jeff, (vor 816 Tagen) @ Schlickrutscher

Aktuelles Anliegen: Mein alter Kangoo will nicht mehr anspringen.
Ich vermute, im Kabelbaum steckt ein Kupferwurm. Sehr hilfreich wären mir daher...

Der Fehler trat auf, nachdem das Auto im Sommer ca. vier Wochen unbenutzt (= ungestartet) im Freien herumstand (mit einigen oxidationsfördernden 35° C-Sommertagen in praller Sonne).

OOOHHHH wyyyyy sonst gehts gut?
jeff liest nix von neuem otsensor der kann, wird auch vermutlich defekt sein.
OTSensor defekt verhindert das e7j kangoo nicht anspringt.

Ph1 (1999, E7J) springt nicht an - OT-Geber?

Schlickrutscher, (vor 816 Tagen) @ Jeff

Hallo Jeff,

danke für Deinen Hinweis. Du hast recht: Der OT-Geber gehört zu den üblichen Verdächtigen. Deshalb hatte ich ihn natürlich gleich als erstes geprüft. (Ich hatte ihn ca. 2016 schon mal erneuert -> umgestellt auf das "neuere" Modell mit dem blauen Kunststoffgehäuse. Damals hatte ich auch den Steckanschluß mit erneuert.) Aktuell habe ich den OT-Geber und seine Steckverbindung sichtgeprüft und geputzt (Kontaktspray usw.). Und auch in der Renault-Werkstatt haben sie als erstes den OT-Geber geprüft.

Bliebe also noch, den OT-Geber und seine Steckverbindung erneut durch ein Neuteil zu ersetzen. Wenn einst ein zarter Frühlingstag kommt, so werde ich das vielleicht mal machen. Aber derzeit frieren mir ja an der alten Schüssel die Finger fest...

Die sommerliche Standpause meines Kangoo ergab sich im Übrigen aus viel Home-Office und meiner Leidenschaft fürs Zweiradfahren ;-).

Schlickrutscher

RSS-Feed dieser Diskussion