Re: Diesel einfahren (TTT-Technik, Tipps und Tricks)
Als Antwort auf: Diesel einfahren von Bimboo am 21. Dezember 2002 17:24:16:
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Hi,
Halte Dich min. die ersten 500km im Bereich 1700 bis 2200 min-1 auf, und steigere langsam die Höchstdrehzahl, bis Du bei ca. 6000 km die 4000 min-1 erreichen würdest. Kräftige Beschleunigung sollte man in der Zeit auch vermeiden.
Der letzte Satz ist superwichtig! Es schadet der Maschine beim Einfahren naemlich weit mehr, sie bei niedriger Drehzahl extrem ziehen zu lassen, als sie kurz mal hochzudrehen.
Ich hab mich bei meinem TDI an einem Tip aus dem TDI-Forum orientiert, der da jetzt aber nur noch im Archiv ist, darum kopiere ich ihn hier mal mit rein. Habe ich dann auch so gemacht, und es hat prima funktioniert. Oelverbrauch auf 18000 km waren etwa 300 ml, und die Maschine zieht muehelos bis auf Vmax+7 km/h (real mit GPS gemessen, nicht nach Tacho). Interessant an dieser Anleitung ist, dass sie recht frueh schon hoehere Drehzahlen "erlaubt", dies aber unter Bedingungen, die absolut sinnvoll und nachvollziehbar klingen.
Hier also der Beitrag, geschrieben wurde er von Ulf aus dem TDI-Forum (www.dieselschrauber.de):
Das vorsichtige Einfahren dienst ja dem Schutz vor punktueller thermischer Überlastung: Rauhe neue Oberflächen haben relativ viel Reibungswiderstand, was relativ viel Reibungswärme ergibt. Deswegen soll nicht auch noch der Fahrstil "heiß" sein.
Ich hab bisher gute Erfahrungen mit dem Motto "lieber drehen statt ziehen lassen", auch beim TDI.
Heißt konkret: Vollgas am Anfang strikt meiden, und eher mit benziner-ähnlichen Drehzahlen einfahren, also in den unteren Gängen auf Ebenen oder Gefällen mit wenig Gas immer wieder KURZ mit etwa Halbgas in die Gegend von 3.000 hochdrehen, nach etwa 300 km auch schon mal bis 3.500, nach ca. 600 km schon bis 4.000.
Im Ergebnis wird der Motor von Anfang an an hohe Drehzahlen gewöhnt und dreht später leichtfüßiger hoch als Motoren, die niedertourig eingefahren wurden.
Damit dabei keine Freßstellen enstehen, muß halt die Brennraumtemperatur niedrig bleiben = wenig Gas.
Nach etwa 1.500 km kannst Du dann allmählich auf Drehmoment-Spaß umschalten und den satten Schub untenraus genießen.
[...] (hier kam eine Gegenfrage von mir)
"im wesentlichen niedertourig" würde ich nicht unbedingt sagen. Eher etwa 30% der Zeit oder mehr im Bereich knapp unter der "Höchstdrehzahl" laut Einfahrvorschrift halten und die kurzen Maximaldrehzahlen langsam steigern - aber eben alles mit betont wenig Gas = oft niedrige Gänge.
Ein Hinweis noch: Bei niedrigen Drehzahlen (unter ca. 2.500) bringen TDI's bei schon ca. Pedal-Halbgas fast das volle Drehmoment = hohe Brennraumtemperaturen, die m.E. beim Einfahren eher vermieden werden sollten.
Also achte am besten darauf, ob der Motor "brummig" läuft: dann muß er ziemlich ziehen, d.h. besser 1 - 2 Gänge runterschalten.
Wie "brummig" klingt, kannst Du ruhig mal für ein paar Sekunden testen, da passiert nix. Aber eben danach möglichst vermeiden.
Viele Gruesse,
Jan
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