Dépannage Gaston S.A. (Plauderei)
Salut, alle miteinander.
Ich kann es mir gerade nicht verkneifen:
"Ich habe gerade mit einem Renault Kangoo in STUTTGART einem DAIMLER geholfen!"
Und das kam so...
Ich habe eben einen Freund weggebracht und bin durch den zähen Feierabendverkehr wieder zurück zu meiner Wohnung gefahren. Kurz, bevor ich ankam, sah ich an einer Unterführung, die direkt an der dreispurigen Hauptstraße ist, einen alten W124 stehen, ein alter, Warnblinker an und im Auto saß ein alter Mann, gerade ausgestiegen war seine Frau. Ich bin natürlich rechts rangefahren. Dachte mir: "Hm, vielleicht haben die ja kein Handy und kommen da nicht mehr weg." Ich habe die beiden dann gefragt, ob ich helfen könne.
Der Herr hat mich gefragt, ob ich seine Frau zum ADAC mitnehmen kann, dann könnte ein Pannenservice zur Starthilfe kommen. Ich hätte das wohl sonst auch gemacht, aber die Kabel sind nicht lang genug, um einmal ums Auto rumzureichen und drehen war dort beileibe nicht möglich!
Wir also los zum ADAC (5 min.). Seine Frau erzählte mir, dass sie gerade einen ganz kleinen Auffahrunfall hatten (sah man aber nicht) und die das ohne Polizei geregelt haben. Dann sprang der Daimler nicht mehr an und die Unfallgegnerin wollte dann beim ADAC bescheidsagen. Gekommen war eine Stunde lang niemand! Telefonisch haben die das auch nicht hinbekommen, man hätte die Leute so schlecht verstanden. Also, beim ADAC angekommen, kam uns dann ein hektischer Schrauber entgegen, der sich unserer annahm, uns aber nicht helfen konnte, da er stationär eingesetzt war. Ich habe ihm dann auch mein Problem mit den Kabeln geschildert , worauf er meinte, ob ich nicht noch eben seine Kabel mitnehmen wolle, dann könnte ich die - wenn ich mutig bin - verlängern. Gesagt, getan, einen Kangoonauten haut nix um.
Wir beide also wieder zurückgefahren. Einmal sind wir dann ja auf der falschen Straßenseite an ihrem Auto vorbeigefahren. Da stand ein Focus und eine Frau daneben. Die Dame auf meinen Beifahrersitz lächelt mich an und meint: "Ah, da isch ßie ja! A nedde schwarze!" Tja, sowas soll es geben
Leider kamen wir nicht so einfach wieder auf die andere Straßenseite. Irgendwann, als dann eine nicht-durchtrennte Stelle kam und gerade kein Auto da war, habe ich den Warnblinker angemacht, kräftig gehupt und schnell mal gedreht. Dazu brauchte ich im übrigen die Lenkradhupe, die kann man nämlich auch sehr angenehm beim Kurbeln betätigen!
Wir sind also wieder angekommen, die "nedde schwarze" war nicht mehr da.
Ich also vor den Daimler gestellt, Warnweste an (die Dinger sind echt gut!!! Als ich vorher noch ohne rumlief, sind die Leute nicht langsamer gefahren, mit Weste haben sie sogar einen Bogen gemacht!). Dann die Hauben auf und dann unter meiner Heckklappe, die übrigens auf einen Zentimeter an des Daimlers Haube vorbeigeschwenkt ist (angenehm trocken!) und die Kabel zusammengetüddelt. Da sie noch etwas zu kurz waren, kurz nach hinten gerollt (ganz nah dran), dann hat's gepasst. Dann meinen Motor angemacht und die Kabel installiert.
Jetzt konnte ich dem Schwaben dann einen Wink gegeben. Der Wagen wollte noch nicht, deshalb habe ich dann nochmal an den Klemmen gewackelt und dann - wie ein König, der sich aus dem Winterschlaf räkelt - nahm der 16 Jahre alte Daimler-Diesel seinen Dienst wieder unter leichtem Rauchen (das allerdings nicht dreckig, sondern stilvoll, wie das Rauchen einer Zigarre wirkte) auf. Tja, Manöver geglückt! Das alte Ehepaar lächelte zufrieden und der alte Herr hielt hinter seinem Steuer beide Hände in die Luft und zeigte mit den Daumen nach oben. Ein bisschen, wie Schumi
Dann habe ich alles wieder abgebaut und die alte Dame hat mir sogar noch ein bisschen was zusteckt ("Ach, Studende könne dooch immo was brauche".
Tja, und so waren die dann total glücklich, weiterfahre zu können.
Aber wegen der Überschrift: das ist mir eben erste eingefallen, ist aber nicht ganz ernst gemeint. Ich sah nur die alten Leute da hilflos im Regen und in der Kälte (0°C) stehen, da kann man doch garnicht anders (naja, anscheind ein paar andere ja doch...). Das macht mich jetzt noch total glücklich, ich freue mich immer total, wenn ich Leuten helfen kann. Einmal, weil man ja selbst IMMER in eine solche Situation kommen kann, zweitens, weil es irgendwie guttut.
Tja, und Gaston hat seinen Dienst natürlich tapfer gemeister: Personentransport, Regenunterstand, Starthilfegeber, sicher (sehr hohe Warnblinker), kleiner Wendekreis (Wendemanöver). Er ist einfach ein richtig guter Freund, der einen - auch andere - niemals im Sticht lässt!
Gruß
Max