Moin Moin!
Ist mir noch nie so aufgefallen. Am Anfang (also im April) hat die
BC-Anzeige genau mit der Wirklichkeit übereingestimmt. Kann es sein, dass
beides mit der Zeit immer weiter auseinanderdriftet? Wie sind denn Eure
Erfahrungen mit der Genauigkeit des Bordcomputers?
Der wird so genau sein, wie ihm die "beigestellten Daten" erlauben zu sein.
Zum Einen wird so ein armer Bordcomputer ja ständig vom Tacho beschissen - wer einmal von einer GPS-gesteuerten Fee gelenkt wurde weiß, daß Tachos (gesetzlich so vorgeschrieben) immer eine höhere Geschwindigkeit anzeigen, als man tatsächlich fährt. Die von dir festgestellten 10% Unterschied halte ich für sehr realistisch. (Wenn der Bordcomputer eine 10% zu hohe Geschwindigkeit mitgeteilt bekommt, meint er auch eine 10% längere Strecke gefahren zu sein und meint dementsprechend auch, 10% weniger Sprit auf 100km gebraucht zu haben).
Was mir bisher allerdings noch keiner mit genauen Zahlen belegen konnte: Die verbrauchte Menge Sprit wird über die Summe aller Einspritzmengen berechnet. Nun hat egal welcher Treibstoff aber einen erheblichen Ausdehnungskoeffizienten abhängig von der Temperatur. Man kennt das von früher: Im Hochsommer randvoll getankt, zu Hause angekommen, der Tank läuft über weil der kalte Sprit aus dem Erdreich von der Außentemperatur mal rasch um 20°C erwärmt wurde, sich ausgedehnt hat und nicht mehr in den Tank paßte.
Auch überschüssiger Diesel, der aus dem Hochdruckkreislauf zurück in den Tank kommt ist gut vorgeheizt und dürfte diesen erwärmen. Wahrscheinlich ist nur dessen "Heizleistung" so gering, daß die Ausdehnung durch das, was der Motor an Sprit zum Verbrauchen nachzieht, deutlich wettgemacht wird. Mich würde trotzdem mal interessieren, um wieviel Volumen-% Sprit sich so bei einer Temperaturänderung von 10°C ausdehnt oder zusammenzieht und ob der Bordcomputer das weiß und berechnet. Die Motortemperatur (und damit die Temperatur des Sprits beim Einspritzen) kennt er ja... Aber ob er das in seine Berechnung einbezieht....
Keine Ahnung. Aber zumindest die 10% lassen sich durch die Tachoabweichung gut erklären.
Edit: Gerade mal selbst ein wenig gegoogelt.... Der Temperaturausdehnungskoeffizient von Benzin ist ungefähr 0,001/°K. Wenn man also einen Eimer Sprit um 10°C erwärmt, hat man hinterher etwa 1% mehr Volumen. Das kann glaub ich gerade im Sommer schon durchaus mal zu merklichen Unterschieden führen, wenn der kalte Sprit aus dem Erdtank der Tankstelle sich auf über 30° Umgebungstemperatur im Autotank erwärmt... Andererseits braucht so ein Motor natürlich auch mehr von dem erwärmten Sprit, um die gleiche Menge Energie bei der Verbrennung freizusetzen wie bei der Verbrennung von kaltem Sprit...
Jetzt bin ich noch verwirrter :)
chrysophylax.